GFG085- Die zehn größten Fehler in der Mitarbeiter-Führung

Fehler- Mitarbeiter-Führung

Als Führungskraft stehen Sie immer im Fokus. Jede Handlung, jede Aktion wird von den unterschiedlichsten Menschen beobachtet und auch beurteilt. Von Ihren  Vorgesetzten werden Sie einmal im Jahr zum Review-Gespräch gebeten, das ist Ihnen bekannt, darauf bereiten Sie sich vor. Aber auch Kollegen oder Mitarbeiter beurteilen Sie und von diesen Beurteilungen erfahren Sie in den seltensten Fällen. Wenn Sie Glück haben, dringt mal etwas über den Flur Funk zu Ihnen durch, oder ein netter Kollege gibt Ihnen mal einen Tipp, wie es um Ihre Reputation steht. Aber meistens läuft  es an der Führungskraft vorbei. Sie sind ahnungslos. Unangenehm wird es besonders, wenn  mögliche Kritikpunkte bis zu Ihrem Vorgesetzten gelangen und Sie diese dann im Jahresendgespräch serviert bekommen. In besonderen Fällen  werden sie möglicherweise zu einem Ad Hoc Gespräch eingeladen.

Hier Checkliste der zehn größten Fehler anfordern:

 

Eigenschaften

Führungskräfte können jeden Tag lesen was Sie tun sollten, um erfolgreich zu sein. Sie alle kennen das: authentisch sein, emphatisch wirken, Führungsstärke zeigen, lösungsorientiert und zielorientiert auftreten; ich könnte noch viele Eigenschaften aufzählen.  Wie immer macht auch hier die Dosis das Gift, denn zur Führungsstärke gehört auch das Loslassen, zum empathischen Auftritt gehört auch Entscheidungen zu treffen und Zielorientierung bedeutet nicht, dass das Ziel immer auf dem kürzesten und schnellsten Weg angesteuert werden muss.

Ich habe heute für Sie die 10 größten Fehler der Mitarbeiterführung zusammengestellt, die Sie in Ihrem Wirken als Führungskraft unbedingt vermeiden und kontrollieren sollten. Nur wenn Sie sich selbst gut genug kennen, sind Sie in der Lage auf den notwendigen Feldern gegenzusteuern.  Die 10 Fehler sind hier in einer zufälligen Reihenfolge und ohne ein Ranking zusammengestellt. Mein Tipp für Sie: Schauen Sie sich nicht nur jeden einzelnen Punkt an, sondern versuchen Sie auch herauszufinden, in welcher Ausprägung er bei Ihnen vorhanden ist. Es fällt dann leichter eine ganz persönliche Prioritätenliste zu erstellen und auf die wirklich wichtigen Punkte zu achten.
Laden Sie sich hier gerne meine Checkliste der 10 größten Fehler in der Mitarbeiter-Führung herunter.

Die 10 größten Fehler als Führungskraft:

  1. Ehrliche Wertschätzung, Anerkennung oder Lob anderen nicht zuteilwerden zu lassen. Ein Lob an der richtigen Stelle ist so wichtig wie ein Schluck Wasser in der Sahara. Es kostet oft nicht mehr als ein Lächeln oder einen Fingerzeig und trotzdem gehen viele Führungskräfte viel zu sparsam damit um. Beobachten Sie einmal die Stimmung und Atmosphäre bei Ihren Mitarbeitern nach einem Lob. Über diesem 3 Klang Wertschätzung, Anerkennung, Lob habe ich ausführlich in der Episode 23 berichtet, hören Sie dort doch gerne noch einmal rein.
  2. Immer Recht haben zu wollen und keine andere Meinung zuzulassen. Ein Killer. Ihre Mitarbeiter werden auf diese Weise mundtot gemacht und nichts mehr zur Problemlösung beitragen. Das besonders Gefährliche dabei ist eine Art Sabotage. Ihre Mitarbeiter erkennen ein großes Problem, einen riesigen Fehler und schweigen. Sie lassen ein Projekt gezielt gegen die Wand laufen, um sich an Ihnen zu rächen und Sie sind machtlos.
  3. Die eigenen Emotionen spontan auszuleben und mit Authentizität erklären. Viele Führungskräfte versuchen Zorn oder andere spontane aggressive Reaktionen durch Authentizität zu erklären. Man hat nicht immer die gleiche optimale Tagesform, aber Ausraster werden in der Regel niemals als authentisch angesehen sondern nur als cholerisch empfunden. Gerade wenn so etwas regelmäßig passiert, stumpfen die Mitarbeiter ab. Die möglichen überzogenen Androhungen schwächen nur die Position als Führungskraft.
  4. Die anderen zustehende Anerkennung selbst zu beanspruchen. Wenn ihre Mitarbeiter großartiges geleistet haben, dann erkennen Sie es bitte schön an und verkaufen eine fremde Idee nicht als Ihre eigene. Geistiges Eigentum ist heute in den meisten Bereichen sehr gut geschützt. In Unternehmen gibt es dieses geistige Eigentum in der Regel nicht. Was in der Arbeitszeit entwickelt oder herausgefunden wurde, gehört dem Unternehmen Aber die Anerkennung dafür gebührt m.E. nicht exklusiv der Führungskraft und zeigt wenig Souveränität. Mitarbeiter haben für solche Situationen ein feines Näschen. Beim nächsten Mal könnte Ihr Mitarbeiter seine gute Idee auch zurückhalten. (siehe auch Punkt2)
  5. Notwendiges Wissen nicht zu teilen, vor dem Hintergrund, sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Damit dokumentieren Sie deutlich, kein Teamplayer zu sein und es macht es umso schwerer Teamwork von anderen einzufordern.
  6. Das Spielfeld Unternehmen immer als Sieger verlassen zu wollen, koste es was es wolle. Man kann nicht immer siegen. Nehmen Sie in diesem Fall einmal die Politik bei Koalitionsverhandlungen als Beispiel. Wenn hier die Partner immer nur als Sieger vom Platz gehen wollten, würden wir in den meisten Fällen keine regierungsfähigen Mehrheiten mehr zusammenbekommen. Auch als Führungskraft gehört es dazu, Kompromisse zu finden. Ziele müssen nicht immer auf dem direkten Weg angesteuert werden. Man verpasst vielleicht sogar die eine oder andere Sehenswürdigkeit.
  7. Anderen für Ihren Einsatz nicht danken zu können oder zu wollen. Ein Punkt, der sehr stark mit Punkt eins, der Wertschätzung, zusammengehört. Stellen Sie sich einfach vor, Sie leisten persönlich etwas ganz besonderes. Wie ist dann Ihr eigenes Empfinden?
  8. Die Schuld immer bei anderen zu suchen. Kennen Sie die Menschen, die bei allem und jedem damit hadern, dass die Umstände nicht gestimmt haben und jemand anderes an der Situation Schuld ist. Als Führungskraft sind Sie in der Position eine Richtung vorzugeben oder zumindest mit zu beeinflussen. Anderen die Schuld zuzuweisen zeigt häufig, dass die eigene Rolle oder die eigene Verantwortung nicht klar ist.
  9. Von Gleichbehandlung und Fairness nur reden, es jedoch nicht zu praktizieren. Wir sind alle nur Menschen. Jeder von uns hat Vorlieben und vergibt Sympathien. Als Führungskraft müssen Sie versuchen, sich von solchen Einflüssen zu distanzieren. Wenn persönliche Sympathien zu Ungerechtigkeiten oder Bevorzugungen führen, wird Ihr Team größte Schwierigkeiten haben, zu funktionieren.
  10. Nicht zuzuhören. Sie können kaum deutlicher das Desinteresse
    an Ihrem Gegenüber dokumentieren. Versuchen Sie dies auch gar nicht mit zu wenig Zeit oder zu vielen Sachaufgaben zu
    Als Führungskraft gehört Zuhören zu Ihren wichtigsten Aufgaben. Wie sonst wollen Sie erfahren, was in Ihrem Verantwortungsbereich passiert. Oder wollen Sie wirklich, dass Ihr Vorgesetzter Sie in kurzfristig einberufenen vier Augen Gespräch darüber informiert?

Ihre Mitarbeiter

Diese 10 Punkte sollten Sie auch immer aufmerksam bei Ihren Mitarbeitern beachten und beobachten. Es ist hilfreich, diese Punkte sofort und direkt in einem vertrauensvollen Gespräch anzusprechen. Helfen Sie damit auch Ihren Mitarbeitern, diese Fehler zu vermeiden. Damit stärken sie ihn den Mitarbeiter selbst und das gesamte Team. Dafür ist ein hohes Maß an Vertrauen notwendig, aber ein Mitarbeiter der diese Unterstützung spürt, wird für Sie eine noch größere Unterstützung.

Hier Checkliste der 10 größten Fehler in der Mitarbeiter-Führung herunterladen.

Bei allen Themen, die Sie als Führungskraft ansprechen wollen oder müssen, gibt es natürlich auch einige weitere Punkte zu beachten wie z.B. Ort, Zeit, Situation, Umfeld usw.

Bauchgefühl und Intuition in der Mitarbeiter-Führung

Was Ihnen immer helfen wird, ist ein gutes Bauchgefühl, ein gewisses Maß an Intuition, und der Gedanke daran, wie sie sich selbst in einer konkreten Situation fühlen würden, wenn Ihr Chef dieses Gespräch mit Ihnen führen würde.
Ich hatte gerade neulich ein interessantes Gespräch in einem Unternehmen mit einer Dame in einer echten Schnittstellenfunktion. Sie hatte eine neue Kollegin an ihrer Seite, um diese in ein neues Aufgabenfeld einzuweisen und zu schulen. Diese neue Kollegin schickte sich nach einiger Zeit an, bestimmte Dinge völlig anders anzugehen als sie es gezeigt bekommen hatte. Konsequenz: Es entstand an den verschieden Schnittstellen ein völliges Chaos, so dass dieses Chaos am Ende des Tages wieder auf dem Tisch der erfahrenen Kraft landete. Wenn ich der Schilderung Glauben schenken darf, ein gewaltiges Chaos mit einigem Ärger. Als ich Sie nach 2 Tagen wiedertraf, wurde ich zufällig Mithörer eines Telefonats, dass Sie gerade mit dieser Kollegin führte. In einem ruhigen, sachlichen, bestimmten aber auch sehr liebenswürdigen und wertschätzenden Ton. Als das Telefonat beendet war, erkundigte ich mich nach der Reaktion der Kollegin bezüglich des angerichteten Chaos. Ihre Antwort beeindruckte mich sehr. Sie hatte das Chaos erstmal in geordnete Bahnen gelenkt aber es noch nicht mit der Kollegin besprochen. Ich war neugierig und fragte nach dem Warum und bekam eine ganz einfache Antwort.

Die richtige Gelegenheit

Es hatte sich noch keine Gelegenheit gefunden, die Punkte persönlich mit der Kollegin zu besprechen. Den Telefonhörer dafür in die Hand zu nehmen, erschien Ihr denkbar ungeeignet. Allein der verstrichene Zeitraum hatte mittlerweile eine gehörige Portion Ärger aus der Sache herausgenommen, beispielhaft war jedoch die eigene Kontrolle den Ärger nicht übers Telefon direkt weiterzugeben, sondern ein paar Tage später die Punkte in einem 4 Augen Gespräch anzusprechen und zu klären.

Und wer ist diese umsichtige Person?

Sie selbst ist keine Führungskraft  und trägt keine Personalverantwortung. Daher hat Sie niemals gezielte Führungskräftetrainings besucht und ist dementsprechend in keiner Weise vorgeprägt oder geschult. Sie ist „nur“ Mutter eines erwachsenen Kindes, mit der entsprechenden Lebenserfahrung und dem Gespür ausgestattet, wie man mit einem anderen Menschen umgehen sollte. Es hilft immer, sich vorzustellen wie man selbst in einer solchen Situation angesprochen werden möchte. Ich erzähle diese kleine Begebenheit, um zu zeigen, dass Gelassenheit und Ruhe wichtige Faktoren für eine Führungsrolle sind und es nicht unbedingt notwendig ist, immer sofort und geradeaus in den nächsten Kampf zu ziehen.

Mein Tipp zur Mitarbeiter-Führung: Das Summer-Camp 2017

An dieser Stelle nochmal mein Hinweis auf das Summer-Camp 2017 für Führungskräfte zu dem ich Sie gemeinsam mit Judith Torma, Anke Lamprecht, Carola Lübbenjans, Dr. Gerlinde Lambrecht und Olaf Schwantes einlade. Hier erwarten Sie 6 einstündige Webinare mit konkreten Tipps. Der Preis für das Gesamtpaket liegt bei EUR 75,00.  Ich würde mich freuen wenn wir uns im Summer-Camp treffen.

Hier gehts zun Summer-Camp 2017
https://www.edudip.com/lp/242554

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Team eine großartige gemeinsame Woche. Bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund, Ihr Thomas Reining

Hier Checkliste der 10 größten Führungsfehler herunterladen.

Zitat:

Ein Pessimist sieht die Schwierigkeiten in jeder Möglichkeit,
ein Optimist sieht die Möglichkeiten in jeder Schwierigkeit.
Winston Churchill

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