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Große Ziele oder kleine Ziele -wie sieht die richtige Strategie aus?
Heute ein Beitrag, zu dem ich von meinem Podcaster Kollegen Olaf Kapinski zum Thema „Große Ziele oder kleine Ziele“ inspiriert wurde. Er steht im direkten Zusammenhang mit der Episode der letzten Woche, der Folge 103, denn dort habe ich Ihnen einen Webinar-Mitschnitt aus meiner Führungskräfte-Challenge 2017 präsentiert. Olaf Kapinski war in der Challenge als Experte zu Gast und hatte in einem beachtenswerten Vortrag über den Schaden gesprochen, den fehlende Ziele anrichten. Als Olaf jetzt zu einer Blogparade/ Podcastparade aufrief, um der Frage nach der richtigen Zielerreichungsstrategie nachzugehen, war es für mich selbstverständlich, seinem Wunsch nachzukommen und mich mit einem Beitrag zu beteiligen.
Ziele- warum?
Die Frage, warum überhaupt Ziele, ist relativ leicht zu beantworten. Wir alle haben den Wunsch etwas zu erreichen und als Führungskraft oder als Unternehmer sowieso. Aber es geht ja nicht nur um die Ziele im beruflichen Kontext. Für viele Menschen ist es jedoch schwierig, die persönlichen Ziele zu definieren. Damit meine ich nicht, ob Sie mit 30, 40 oder 50 einen Porsche fahren wollen. Ein solches monetären Ziel bringt wenig Erfüllung, liefert keinen wirklichen Beitrag für unsere Welt und trägt auch langfristig wenig zur Ihrer Zufriedenheit bei. Dementsprechend verlieren die Menschen auch relativ schnell den Fokus auf ein solches Ziel.
Wertvolle Ziele.
Es geht vielmehr darum ein wirklich persönlich wertvolles Ziel zu definieren.
Stichwort „wertvolles“ Ziel. Was ist das überhaupt? Das Wort wertvoll beinhaltet es bereits, nämlich den Begriff Wert oder Werte. Es geht darum, Ziele zu definieren, die mit dem eigenen Wertesystem nicht kollidieren.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Sie sind begeisterter Umweltschützer, kämpfen für saubere Luft und niedrige Emissionen und arbeiten gleichzeitig bei einem großen Automobilhersteller. Vielleicht funktioniert das wenn Sie für diesen Arbeitgeber aktiv an der Weiterentwicklung umweltfreundlicher Antriebe und einer emissionsarmen Produktion arbeiten, ansonsten passt Ihr Wertesystem vermutlich nicht mit Ihren beruflichen Aufgaben zusammen. Das bedeutet, Sie werden viel Energie und Disziplin aufwenden müssen. Die richtigen Ziele, passend zu Ihren Werten, setzen jedoch Kräfte frei, während keine oder die falschen Ziele zu Frustration und Demotivation führen.
Das Eine tun, das Andere nicht lassen.
Wenden wir uns nun aber der Frage zu, ob wir uns ein großes Ziele vornehmen müssen oder eher ein kleines Ziele verfolgen sollten. Die Meinungen dazu gehen weit auseinander.
Meine Devise lautet an dieser Stelle: „Das Eine tun, das Andere nicht lassen“.
Klingt ein bisschen nach „ich kann mich nicht entscheiden“.
So möchte ich es aber nicht verstanden wissen. Ich finde es schick, hohe, ambitionierte, in Teilen vielleicht sogar unrealistische Ziele zu definieren und gleichzeitig kleinere Zwischenziele zu fixieren.
Diese kurzfristigen Zwischenziele müssen realistisch sein, sie sollten motivieren und natürlich als Kurskontrolle dienen. Auf diese Weise kommen Sie Ihren großen und langfristigen Zielen Schritt für Schritt für Schritt näher, laufen jedoch weniger Gefahr unmotiviert und frustriert auf Ihrer Reise aufzugeben.
Hilft es oder ist es ratsam, diese Ziele mit Dritten zu teilen?
Dies ist eine sehr persönliche Frage und abhängig von verschiedenen Faktoren. Es hilft selbstverständlich, sich Rat holen zu können, es schadet aber auch nicht immer, sehr private Ziele alleine zu verfolgen. Wichtig dabei ist, regelmäßig den Kurs zu überprüfen und zu schauen, ob der Kompass immer noch in die richtige Richtung zeigt. Ansonsten laufen Sie u.U. Gefahr, sich von Ihrem Ziel zu entfernen. Erfahrungen zeigen, dass Ziele, die Sie für sich schriftlich formuliert haben mit größerer Wahrscheinlichkeit erreicht werden als vage Ziele die eher im Bereich Luftschloss oder Träumerei anzusiedeln sind. Eine präzise Formulierung hilft Ihnen an dieser Stelle, den geplanten Kurs beizubehalten.
Können sich die Ziele ändern?
Können sich Ziele ändern und wenn ich ein Ziel ändere, bin ich dann wankelmütig oder inkonsequent? Diese Frage stellen sich viele Menschen in diesem Kontext.
Ich denke, Ziele sind immer abhängig von der aktuellen persönlichen Lebenssituation. Wenn sich Lebenssituationen entscheidend ändern, können oder müssen Sie auch Ihre Ziele anpassen. Es macht keinen Sinn an einem Ziel festzuhalten, das für Sie keine Bedeutung mehr besitzt.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel:
Ich kenne eine Führungskraft, die in einem mittelgroßen Unternehmen in einer verantwortungsvollen Führungsposition arbeitete. Diese Führungskraft leitete ein Team mit viel Engagement und sie genoss bei den Mitarbeitern sehr viel Respekt und Anerkennung. Das Ziel dieser Führungskraft war es, mit viel Herzblut und gemeinsam mit dem Team, besonders innovative Ideen zu entwickeln, umzusetzen und marktfähig zu machen. Jeder kleine Entwicklungsschritt motivierte diese Führungskraft und diese Motivation gab sie auch an ihre Teammitglieder weiter.
Die Innovationskraft dieses Unternehmens war am Markt bekannt und weckte natürlich Begehrlichkeiten bei anderen Playern. So war es nicht überraschend, dass es von einem anderen, größeren Unternehmen übernommen wurde. Und urplötzlich sah sich diese intrinsisch motivierte Führungskraft mit einer neuen Führung konfrontiert und einer neuen Unternehmenskultur ausgesetzt. Beides jedoch unvereinbar mit dem eigenen Wertegerüst und den eigenen Vorstellungen die Aufgabe auszuüben und das eigene Team zu führen. Für mich war es mehr als verständlich, dass diese Führungskraft umsteuerte und für sich andere, neue Ziele formulierte. Das alte Ziel war unter den neuen Gegebenheiten nicht mehr erreichbar.
Ziele können auch größer werden.
Aber Ziele können sich nicht nur ändern, Ziele können im Laufe der Zeit auch größer werden, sie können wachsen. Irgendwann wird aus dem anvisierten großen Ziel selbst nur noch ein kleiner Zwischenschritt, denn man plant weiter und viel größer.
Beispiele finden sich dafür viele, am leichtesten im Sport. Vielleicht setzen sie sich das Ziel eine Stunde zu joggen um etwas Gewicht zu verlieren. Sie erreichen dieses Ziel, sind motiviert und setzen den nächsten Milestone und wollen es schaffen nun 2 Std zu laufen, dann kommt der erste Halbmarathon, dann der Marathon und am Ende steht dann etwas noch größeres wie der Iron Man.
Wie gesagt, gerade der Sport liefert hier vorzügliche Beispiele wie Ziele größer werden können, ohne sich prinzipiell zu verändern.
Der richtige Weg.
Was ist nun der richtige Weg? Sind es das große Ziel oder sind es die kleinen Ziele. Ob Sie versuchen die beiden Wege zusammenzubringen oder sich für den einen oder den anderen entscheiden, wichtig ist, dass Sie sich mit Ihrer Vorgehensweise und den verschiedenen Schritten wohlzufühlen. Nur wer sich dabei wirklich gut fühlt, wird in der Lage sein, seine Ziele zu erreichen.
Ich empfehle Ihnen an dieser Stelle noch einmal in die Folge 86 reinzuhören. In dieser Folge spreche ich über meine fünf Tipps, damit Sie Ihre Ziele wirklich erreichen.
Damit komme ich zum Ende, bedanke mich noch einmal bei Olaf Kapinski für die Einladung an seiner Blogparade teilzunehmen. Besuchen Sie unbedingt seine Seite „Leben-fuehren.de“, denn dort finden Sie neben diesem Beitrag und noch viele andere Ideen zum Thema Ziele. Ich wünsche Ihnen eine zielgerichtete gute Woche, vielen Dank für Ihr Interesse, bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund, Ihr Thomas Reining
Zitat
Zuerst wähle eine klare, eine realisierbare Idee – ein Ziel. Als zweites versehe dich mit den Mitteln, die zur Erreichung dieses Zieles notwendig sind – Wissen, Geld, Rohstoffe und Methoden. Im dritten Schritt setze alle Deine Mittel im Hinblick auf das zu erreichende Ziel ein.
Aristoteles, 384 v.Chr. – 322 v.Chr.
Links:
Podcastfolge 86: Fünf Tipps damit Führungskräfte ihr Ziel erreichen