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Nein sagen
Ich begrüße Sie zu einer neuen Episode von Gute Führung braucht Gespür, der ersten Folge nach meiner Winterpause, in dem ich mich dem Nein sagen widmen werde.
Knackige Impulse
In den kommenden Wochen will ich mich darauf konzentrieren, mit einigen kurzen und knackigen Impulsen als eine Art Kickstarter für 2018 zu fungieren. Dafür habe ich nach einem Synonym für das Wort Impuls gesucht und unter vielen weiteren die folgenden Begriffe gefunden:
Antrieb, Stimulation, Entschlossenheit, Anregung, Anreiz oder Beweggrund.
Entschlossenheit
„Entschlossenheit“ fand ich für den heutigen Beitrag am treffendsten, denn es geht um das NEIN sagen.
Als Führungskraft müssen Sie täglich Entscheidungen treffen und zwar faire Entscheidungen.
Und diese Entscheidungen können auch drastisch und hart ausfallen.
Ein Nein fällt schwer
Sie beinhalten für den einen oder anderen ein NEIN und dieses NEIN fällt vielen Führungskräften wahnsinnig schwer. Sie wollen niemanden verletzen, den wichtigsten Kunden nicht verärgern oder haben Sorge, die Stimmung im Team zu beeinträchtigen.
Die eigenen Ressourcen
Und wie oft ist es Ihnen bereits passiert, dass Sie um Hilfe gebeten wurden, Sie spontan Ihre Unterstützung zusagten und sich schon im nächsten Moment darüber ärgern, weil Sie es wieder nicht geschafft haben, NEIN zu sagen.Sie sind damit zwar einer Enttäuschung Ihres Gegenübers aus dem Weg gegangen, haben möglicherweise die eine oder andere Diskussion vermieden, aber nun müssen Sie für Ihre Hilfsbereitschaft leiden. Auch Ihr Terminkalender läuft über und Sie werden es wieder nicht schaffen, pünktlich nach Hause zu gehen.
Selbstschutz
Ich möchte Sie jetzt nicht motivieren, ein wenig hilfsbereiter notorischer Neinsager zu werden, aber Sie müssen selbstverständlich auch pfleglich mit Ihren eigenen Ressourcen umgehen. Und darum kann NEIN sagen auch einen gewissen Selbstschutz bedeuten. Kommen wir nun zu der Frage, warum es so schwierig ist, nein zu sagen und wie Sie es schaffen, dies wertschätzend zu tun? Wenn Sie von einem Freund oder einem anderen Ihnen nahestehenden Menschen gebeten werden, dann ist es selbstverständlich, sofort zu helfen und zu unterstützen. Wenn Sie dies jedoch reflexartig in Ihre berufliche Situation übertragen, geraten Sie unter Umständen in die Gefahr, die eigenen Aufgaben nur unter Schwierigkeiten zu bewältigen. Lassen Sie sich daher Zeit mit Ihrer Entscheidung und Antwort und checken Sie zuerst die eigenen Kapazitäten. Sollten diese für den Moment nicht ausreichen, können Sie auch Alternativen anbieten.
Delegieren und Alternativen anbieten
Vielleicht gibt es ja jemanden in Ihrem Team oder weiteren Umfeld an den Sie eine Aufgabe delegieren können. Und wenn es absolut nicht funktioniert, dann scheuen Sie sich nicht vor dem Nein. Unter Umständen vermeiden Sie damit auch in Zukunft, immer die erste Anlaufstelle zu sein weil es halt bekannt ist, dass Sie immer und unter allen Umständen JA sagen.
Wie gelingt es nun, freundlich aber bestimmt und konsequent NEIN zu sagen? Hören Sie zunächst einmal gut zu, was das Problem genau ist und fragen Sie ggf. nach. Damit gewinnen Sie zusätzlich Zeit für Ihre Antwort. Sie können dann als Alternative Ihre Hilfe zu einem späteren Zeitpunkt anbieten oder klar machen, dass Ihre Hilfeleistung an anderer Stelle ein Problem aufwerfen würde.
Nicht einlullen lassen
Lassen Sie sich dabei auf keinem Fall einlullen durch Sätze wie „das kannst nur Du“ oder „ohne Dich geht es nicht“. Solche Schmeichelleien sind in der Regel mit Bedingungen verbunden und dienen dazu, Sie zu manipulieren. Nein zu sagen bedeutet auch Ja zu sagen zu Ihren eigenen Zielen und Ihren Prioritäten. Bestimmen Sie selbst über sich und Ihre Zeit. Sagen Sie freundlich und unmissverständlich NEIN wenn Aufgaben bei Ihnen abgeladen werden, wenn es ausschließlich um die Interessen anderer geht, bei Dingen die für Sie unwichtig sind, Dingen die Ihnen Zeit rauben oder Sie stressen. Darum seien und bleiben Sie hilfsbereit und gehen Sie trotzdem verantwortungsvoll mit Ihren Ressourcen um und vermeiden Sie Selbstsabotage.
Nein und Selbstführung
In der nächsten Woche möchte ich das NEIN vor dem Hintergrund der Selbstführung noch weiter vertiefen und dazu habe ich einen Interviewgast, der vielen von Ihnen kein Unbekannter sein dürfte. Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten
Damit kommen wir zum Ende des heutigen Blitzlichtes. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche, bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund, Ihr Thomas Reining
Zitat
Die Fähigkeit, das Wort „Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
Nicolas Chamfort