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Schwarmintelligenz nutzen- Brainstorming anwenden
Wie finden Sie die besten Ideen und besten Lösungen?
Ziehen Sie sich zurück und brüten Sie in Ihrem Kämmerchen die vorteilhafteste Vorgehensweise aus?
Oder nutzen Sie durch Brainstorming die Schwarmintelligenz Ihres Teams oder Ihres Unternehmens?
Was bedeutet überhaupt Schwarmintelligenz?
Schwarmintelligenz, den Ausdruck kennen Sie bestimmt. Damit ist der gezielte Einsatz von Fähigkeiten von Individuen und der Macht der Masse zur Lösung von Problemen und der Bewältigung von Anforderungen gemeint. Eine weitverbreitete Methode, die Fähigkeiten einer ganzen Gruppe zu nutzen, ist das Brainstorming zur Ideenfindung. Anwendung findet das Brainstorming heute bei der Lösung von nahezu jeder Art von Problemen oder aber als ein kreativer Kick off für neue Ideen.
Wie funktioniert Brainstorming?
Sie treffen sich in einer Gruppe von 4-8 Personen. Diese Gruppe kann auf die unterschiedlichste Weise zusammengesetzt sein.
Experten, Laien, Vorgesetzte, Mitarbeiter, alle denkbaren Konstellationen sind möglich und erlaubt.
Es geht dann in der und in den Gruppen darum, möglichst viele Ideen, wie realistisch oder verrückt auch immer, zusammenzutragen. Dabei dürfen sich die Gruppenmitglieder durchaus gegenseitig inspirieren und durchaus fantasievolle oder sogar unrealistische Vorschläge einbringen.
Erst anschließend werden diese Vorschläge bewertet und strukturiert. Diese Bewertung der Vorschläge kann sowohl durch die Gruppe selbst oder aber von anderen Experten durchgeführt werden.
Neue Wege finden
Diese Vorgehensweise hat durchaus ihren Charme. Gerade dann wenn man verschiedene Personen und Verantwortlichkeiten in einen Prozess einbinden möchte und wenn neue, auf den ersten Blick vielleicht unrealistische Wege mit einbezogen werden sollen, weil die alten ausgetretenen Trampelpfade nicht zum Ziel geführt haben. Der Engländer nennt ein solches Vorgehen auch „thinking out of the box“.
Nachteile
Aber diese Methode birgt auch gravierende Nachteile, die allzu oft an die Seite geschoben werden.
Zum einen sind Sie als Führungskraft oder als Unternehmen sehr abhängig von den Teilnehmern und von der Zusammensetzung der Gruppe oder der Gruppen. Ein weiterer Gefahrenpunkt sind die gruppendynamischen Effekte wenn Experten und Laien, Vorgesetzte und Mitarbeiter, Vorgesetzte und Auszubildende oder andere hierarchische Strukturen zusammentreffen.
Da möchte sich dann der Eine nicht vor dem Anderen blamieren. Introvertierte oder scheue Teilnehmer sagen nichts oder werden überfahren und was so schwungvoll und enthusiastisch begann, verpufft wirkungslos oder hinterlässt Frustration. Diese potenziellen Gefahrenherde gilt es von vornherein auszuschließen und allen Teilnehmern, wirklich allen Teilnehmern, das notwendige Vertrauen entgegenzubringen. Es ist völlig unwichtig wie abenteuerlich die Vorschläge auf den ersten Blick wirken.
Keine Alibi- Brainstormings
Oft höre ich von reinen Alibi- Brainstormings, die nur den Zweck haben, die Teammitglieder scheinbar mit einzubinden. Solche Alibi Meetings kann ich gar nicht empfehlen. Sie fallen garantiert auf und wirken höchst demotivierend.
Kennen Sie Brainwriting?
Falls Sie befürchten, dass die vorhin beschriebenen gruppendynamischen Effekte ein gutes Ergebnis nicht zulassen, weil sich z.B. ein Mitarbeiter nicht traut vor Vorgesetzten oder Experten seine Ideen zu äußern, dann greifen Sie doch zu der Technik des Brainwritings.
Hier können die Teilnehmer ihre Ideen in Ruhe sammeln und zu Papier bringen und genießen so, in einem anonymen Raum, den notwendigen Schutz die eigenen Ideen loszuwerden.
Ideen auf elektronischen Weg sammeln
Mittlerweile gibt es auch Meeting Systeme, mit denen online die Ideen gesammelt werden können. Brainstorming und Brainwriting vermischen sich hier auf elektronischen Weg . Sie bieten neben einer großen Anwenderfreundlichkeit auch den Vorteil der Anonymität. Damit die besten Ideen auch wirklich nicht unter dem Deckel bleiben und ans Tageslicht kommen.
Vertrauen
Welches Methode auch immer von Ihnen gewählt wird, die besten Ergebnisse werden Sie immer durch wertschätzenden und vertrauensvollen Umgang in Ihrem Team erzielen. Wenn diese positive Grundstimmung nicht vorhanden ist, werden Sie kaum neue Ideen finden. Nur Vertrauen erzeugt die notwendige Kreativität.
Allein die Aufforderung „ jetzt seid mal kreativ und das bitte sofort“ wird nicht funktionieren.
Damit verabschiede ich mich für heute, sage Tschüss und wünsche Ihnen eine kreative Woche.
Bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund, Ihr Thomas Reining.
Zitat
„Des Anfängers Geist hat viele Möglichkeiten, der des Experten hat nur wenige.“
Zen- Meister Shunryu Suzuki
Tipp:
Hören Sie doch auch die
Folge 3 zum Teamwork und die
Folge 23 zum Thema, Wertschätzung, Anerkennung und Lob.