GFG131-Zu wenig Schlaf macht dumm

Genug Schlaf?

Mehr erreichen und weniger tun? Mit ausreichend Schlaf ist das möglich. Doch dazu müssen wir unsere Zeitkultur ändern. Unnötige Anwesenheitspflicht und falsche Beleuchtung am Arbeitsplatz, Schichtarbeit, Sommerzeit, vernachlässigte Pausenkultur, ungünstig getimter Freizeitstress, zu helle Abende und viel zu früher Schulbeginn: Wir treiben routinemäßig Schindluder mit unserer inneren Uhr. Das macht schlapp, unglücklich, reizbar – ruiniert die seelische und körperliche Gesundheit.

Der biologische Rhythmus

Dr.Peter Spork - SchlafMein heutiger Gesprächspartner, der Neurobiologe und Bestsellerautor Dr. Peter Spork überträgt spannende wissenschaftliche Erkenntnisse aus der 2017 nobelpreisgekrönten Wissenschaft der Chronobiologie sowie der Schlafforschung unterhaltsam-informativ auf unseren Alltag und unsere Arbeitswelt. Er zeigt, wie wir wieder im Einklang mit den biologischen Rhythmen leben und arbeiten und dabei fast beiläufig ausgeschlafener, zufriedener und leistungsfähiger werden.

Mein Interviewgast: Dr. Peter Spork

Dr. Peter Spork gilt, so sagt es der Deutschlandfunk, als „einer der führenden deutschen Wissenschaftsautoren“. Er studierte Biologie in Marburg und Hamburg und arbeitet seit 1991 als freiberuflicher Wissenschaftsjournalist (u.a. Die Zeit, FAZ, NZZ, SZ, Geo, bild der wisssenschaft, RiffReporter). Zudem ist er Autor erfolgreicher Sachbücher, die in mehr als zehn Sprachen übersetzt wurden, und hält Vorträge zu den Themen Schlafforschung, Chronobiologie und Epigenetik.

Schlaf ist wichtig

Er sagt: Lasst uns endlich aufhören, auch noch den Schlaf zu optimieren und sieben Tage pro Woche rund um die Uhr maximale Leistungsfähigkeit zu verlangen. Schlaf ist genauso wichtig wie Arbeit und Freizeit. Mit wenigen Änderungen am Tag finden wir die Ausgeschlafenheit zurück. Freuen Sie sich jetzt auf ein spannendes Gespräch über die Verbindung von Schlaf und Leistungsfähigkeit, dass ich mit Peter Spork in seinem Büro in Hamburg führen durfte.

Sommerzeit, ja oder nein?

In der nächsten Woche folgt Teil 2 unseres Gespräches über Schlaf und Leistungsfähigkeit.
Dann beantworten wir auch die Frage über den Sinn oder den Unsinn der Schlafgewohnheiten des Fußballstars Christiano Ronaldo, der angeblich 5x täglich 90 Minuten schläft.
Außerdem geht es dann um den Mittagsschlaf und wir sprechen über die Auswirkungen der Sommerzeit und der ständigen Zeitumstellungen auf unsere Leistungsfähigkeit.
Seien Sie gespannt, denn es ist nicht ganz so einfach, die Zeitumstellung abzuschaffen und nur noch in der Sommerzeit zu leben. Wir zahlen dafür einen hohen Preis.

Links :

Dr. Peter Spork Homepage

Wake up! Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft

Das Schlafbuch. Warum wir schlafen und wie es uns am besten gelingt

Gesundheit ist kein Zufall. Wie das Leben unsere Gene prägt

Der zweite Code. Epigenetik – oder Wie wir unser Erbgut steuern können

Mehr Links, zu diesen spannenden Themen, warten auf sie in der nächsten Woche im Teil 2.

Zitat

„Der Schlaf sei das tägliche Brot deiner Seele. “
Carl Ludwig Schleich, Erfinder der Anästhesie

 

Bild: ©ThomasDuffé

2 Kommentare

  1. Tatsächlich verbringen wir insgesamt mehr aktive und leistungsfähige Zeit bei hellem Tageslicht, während dauerhafter !NORMALZEIT!, anstatt einer dauerhaften Sommerzeit.

    Nämlich morgens, wenn alles (sowieso schon in der Regel zu früh) zur Arbeit und zur Schule und zum Kindergarten strömt, rollt, rast, rennt, hetzt, wäre es während der dauerhaften Normalzeit, die meiste Zeit schon hell und auch wärmer.

    Dann, wenn die höchste Konzentration und Leistungskraft in unserer Gesellschaft gefordert ist.

    Am Feierabend dann, ist es bei uns im Hochsommer sowieso noch lange genug hell, auch bei Normalzeit und man kann bei Wärme und Licht noch lange draußen verbringen; und im Frühjahr, Winter, Herbst, sitzt man ohnehin in Innenräumen, weil es in der Regel abends sowieso zu kühl ist. Und dann können wir es uns aussuchen, ob wir den Abend bei grellem Kunstlicht oder bei Kerzenschein verbringen oder im Dunkeln, schlafend, im Bett (da die meisten sowieso ziemlich früh raus müssen).
    Über den Winter müssen wir kaum reden, da die Tage so oder so extrem kurz sind, aber bei Normalzeit wäre es allemal früher hell, was für die Wachheit bei der Arbeit und in der Schule günstiger ist.

    Wenn vielen (verständlicherweise) der Aufenthalt im Sonnenlicht und an frischer Luft, insgesamt zu gering ist, bei unserem Lebensstil, dann wäre eher zu überlegen, ob man nicht allmählich und überhaupt von der 40 h – Woche abkommt und die 25/30 h – Woche zur Regel macht, plus bedingungsloses Grundeinkommen.

    Das Geld, der Überfluss und die Technik dafür, ist längst da.
    Es würde ein riesen unnötiger Verwaltungsaufwand weg fallen, der jetzt noch aktiv ist, für Sozialleistungen, wie Harz4, Arbeitslosengeld, Krankengeld, etc.

    Auch Rentnerarmut wäre kein Thema mehr.

    Allen würde es insgesamt besser gehen, was zu einer Steigerung der Kreativität, der guten Laune, der seelischen & körperlichen Gesundheit, des freundlichen und hilfsbereiten Miteinanders und der Produktivität führen würde.

    All‘ das ist keine Utopie, sondern eine Realität, die längst machbar ist und die tatsächlich eine fortschrittliche Zivilisation bedeuten und anzeigen würde.

    1. Liebe Ruth Afaja,
      vielen Dank für Ihren Blogbeitrag.
      Auch wenn ich persönlich das aktuelle System mit der Zeitumstellung favorisiere, wurde ich von Dr. Spork überzeugt, bei Wegfall der Umstellung auf die Normalzeit zu gehen
      und keine permanente Sommerzeit einzuführen.
      Ob diese Normalzeit am Ende die von Ihnen angesprochenen Probleme in dieser Form lösen kann, weiß ich nicht.
      Ich glaube bis dahin müssen noch sehr dicke Bretter gebohrt werden. Nachdenkenswert ist es allemal.
      Viele Grüße,
      Ihr Thomas Reining

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